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Der Hütten-Knigge für Wanderer

Die Top Ten der Hütten-No-Gos:

Was du besser vermeidest, um auf Ötztaler Schutzhütten nicht ungut aufzufallen.

1

Ohne Reservierung anrücken

Keine gute Idee, sofern du einen garantierten Schlafplatz ergattern willst. In den Ferien und an Wochenenden ist das gar nicht so einfach. Denn Wandern boomt. Buchen kannst du telefonisch oder online auf den Hütten-Websites. Letztere zeigen, wann noch etwas frei ist. So muss der Wirt nicht hundertmal ans Telefon, um „ausgebucht“ zu sagen. Im Web erfährst du auch, wann die Ötztaler Hütten überhaupt bewirtschaftet sind – meistens von Juni/Juli bis Mitte/Ende September. Kurzfristige Änderungen sind möglich, z. B. wegen Schlechtwetters gegen Saisonende.

Du kannst leider doch nicht kommen? Dann sag bitte verlässlich ab. Dadurch kann ein anderer nachrücken, der Wirt seine Einkaufsliste anpassen und die Bergrettung braucht keine Leute suchen, die nicht auf der Hütte erschienen sind.

Übrigens: Wer seinen Hund mitnehmen will, sollte vorab beim Hüttenwirt nachfragen, ob das möglich ist.

2

Dich als Dreckspatz gebärden

Der Hüttenwirt liebt stubenreine Gäste. Wer also mit dreckigen „Böcken“ (= Bergschuhen) in Gaststube, Schlafräume oder Waschräume marschiert, schießt einen echten Bock. Parke daher Schuhe und Wanderstöcke im Eingangsbereich der Hütte. Oder in einem eigenen Schuh- oder Trockenraum. Oft gibt es auch Hüttenpatschen zum Ausleihen.

3

Das Stinktier im Matratzenlager sein

Einzelzimmer suchst du auf Hütten vergeblich. Die sind nämlich im Hotel, unten im Tal. Auf Schutzhütten im Hochgebirge hingegen sind Mehrbettzimmer oder Matratzenlager immer noch Standard. Dort merkt man: Eine Hütte ist eher kein Luftkurort, die gute Bergluft ist meistens draußen. Drinnen eher nicht. Denn manche Dinge entwickeln ab einer gewissen Betriebstemperatur ein geruchliches Eigenleben. Deshalb haben Socken, die von selbst stehen, in Schlaf- und Gastraum nichts verloren. Ihr natürliches Habitat ist der Schuhraum.

4

Auf Duschen und Steckdosen vertrauen

Wasser ist auf Hütten oft Mangelware – und Abwasser problematisch. Deshalb musst du die Körperpflege manchmal aufs gesellschaftlich akzeptierte Minimum reduzieren. Auch wenn dieses jeder etwas anders interpretiert. Und weil fernab der Zivilisation Strom ebenso kostbar ist, kannst du dein Handy möglicherweise nicht aufladen. Aber die Welt geht nicht unter, wenn man ein, zwei Tage nicht erreichbar ist. Versprochen.

5

Nach dem W-LAN-Passwort fragen

An alle Dauerposter und Endlossurfer: Ihr müsst jetzt ganz stark sein! Denn auf den meisten Schutzhütten gibt es kein W-LAN. Oft nicht einmal Telefonempfang. Wie man das Offline-Dasein dennoch überlebt? Man redet mit dem Nachbarn. Das klingt zwar nach 1990, hat die Menschheit aber lange Zeit recht gut vorangebracht.

6

Extrawürste einfordern

Zu allererst: Eigenes Essen sollte auf der Hütte im Rucksack bleiben. Das gebietet die Fairness. Denn Wirte verdienen vor allem an deinem Verzehr. Auch für Allergiker und Vegetarier hat der Wirt meist etwas Passendes. Aber Extrawürste für jeden kann er wegen begrenzter Ressourcen nicht braten. Er wird sich dennoch bestmöglich um deine Anliegen kümmern. Nur nicht immer sofort. Der Unterschied zwischen dir und ihm: Du bist hier zur Erholung, er zur Arbeit. Bleibe also gelassen, wenn gerade viel los ist. Du bist ja im Urlaub, und nicht auf der Flucht. Übrigens: „Bitte“ und „danke“ sind hilfreiche Zauberwörter!

7

Auf den Hüttenschlafsack verzichten

Auf klassischen Schutzhütten musst du in einen dünnen, ungefütterten Hüttenschlafsack schlüpfen, bevor du dich mit den vorhandenen Decken zudeckst. Wegen der Hygiene und des Umweltschutzes. Würde ständig Bettwäsche gewaschen, fiele im sensiblen Berglebensraum sehr viel Abwasser an. Für Vergessliche gibt es auf vielen Hütten auch Hüttenschlafsäcke zu kaufen.

8

Schnarchkonzerte veranstalten

Beim klassischen Schnarchkonzert schläft nur einer: der Solist. Alle anderen tun dagegen kein Auge zu und starren genervt an die Zimmerdecke – im Dunklen übrigens keine wahnsinnig erfüllende Tätigkeit. Wenn du also gerne dicke Bretter durchsägst: Nimm dir ein Zimmer, das du mit möglichst wenig anderen teilst. Allen anderen seien Ohrstöpsel empfohlen. Nur zur Sicherheit.

9

Das Trampeltier geben

Auf den Schutzhütten der alpinen Vereine herrscht von 22 bis 6 Uhr Hüttenruhe. Weil müde Wanderer Erholung brauchen. Und der Wirt sowieso. Er ist normalerweise der Erste, der aufsteht, und der Letzte, der zu Bett geht – nach einem 16-Stunden-Arbeitstag. Wenn du zeitig in der Früh aufbrichst, sei also kein Poltergeist! Nimm deinen Rucksack (idealerweise am Vorabend gepackt), raschle und palavere nicht endlos herum, sondern verlasse den Schlafraum zügig und auf Zehenspitzen. Lege dir dafür vorsorglich eine Stirnlampe bereit. Denn wer um 5 Uhr Früh ungeniert den Lichtschalter betätigt, sammelt keine Bonuspunkte.

10

Auf Bargeld verzichten

„Mit welcher Karte kann ich zahlen?“ Einfache Antwort: Meistens mit gar keiner. Auf Berghütten gilt oft noch: Nur Bares ist Wahres! Kreditkarten sind dort so nützlich wie die Taucherbrille in der Sahara.

Gut zu wissen

Diese goldenen Benimmregeln sind leicht einzuhalten und kosten nichts extra – außer ein bisschen Rücksicht aufeinander. Sie gelten für klassische, bewirtschaftete Schutzhütten mit Übernachtungsmöglichkeit. Auf Almhütten (oft keine Übernachtung), Selbstversorgerhütten und Appartements am Berg (beide normalerweise ohne Bewirtung) kann es abweichende Regelungen geben.

Hüttenübernachtung
Uwe Grinzinger

Autor: Uwe Grinzinger

Der Bergfotograf, -journalist und Wanderführer-Ausbilder ist am liebsten in den stillen Winkeln der Alpen unterwegs. Rund ums Ötztal hat er also genug zu tun. www.agentur-bergwerk.at

Dieser Artikel erschien ursprünglich im Juni 2023.