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Holunder tut Wunder

Alte Sprichwörter und Sagen künden von der Bedeutung des Holunders. Die traditionelle Volksmedizin macht seine Blüten und Beeren zu fixen Größen der Hausapotheke. Und auch trendigen Foodhuntern liefert der Strauch leichte Beute für selbstgemachte Köstlichkeiten.

Robustes Alpengewächs

Er wächst am Waldesrand und an Wanderwegen, beim Bauernhof und beim Landhaus: Überall, wo die Böden stickstoffreich sind, gedeiht der robuste Holunderstrauch. Er wird zwischen drei und sieben Meter hoch und rund hundert Jahre alt. Aus der alpinen Landschaft ist der Holunderstrauch nicht wegzudenken.

 

Mythischer Strauch

Die ländliche Kultur feiert ihn. Man müsse vor dem Holunder den Hut ziehen, verlangt eine Bauernregel. Sie zeugt von großem Respekt für diese fruchtbare Pflanze, die seit Jahrhunderten als Baum des Lebens und des Sterbens gilt. Nach alten Sagen werden die Neugeborenen aus dem Hollerbaum geschüttelt. Toten steckt man mancherorts Holunderzweige aufs Grab. Treiben diese aus, ist das ein Zeichen dafür, dass der Verstorbene gut im Jenseits aufgenommen wurde.

 

Der Name kommt vermutlich vom Althochdeutschen „holuntar“. „Hol“ steht für hohl, „tar“ für Baum. Das ist ein Hinweis auf seine hohlen, mit Mark gefüllten Zweige. Legenden und Geschichten bringen den Holunder auch mit der Frau Holle in Verbindung.

Holunderbeerensaft Ötztal
REZEPT Holunderbeerensaft

 

ZUTATEN

  • 1 kg Holunderbeeren
  • 1l Wasser
  • 500 g Zucker
  • 1 TL Nelken (ganz)
  • 3 Zimtstangen
  • 3-4 Sternanis
  • 1 Bio-Orange

 

ZUBEREITUNG

Holunderbeeren waschen und entstielen. Das Wasser mit den Gewürzen und der in Scheiben geschnittenen Orange in einen Topf geben und rund 30 Minuten köcheln lassen. Die Beeren mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken, zum heißen Sud geben und 15 Minuten köcheln lassen. Einige Stunden stehen lassen, dann durch ein Tuch abseihen und fest auspressen. Den Saft aufkochen lassen. Zucker einrühren. Noch heiß in sterilisierte Flaschen füllen und sofort verschließen.

Was Hollerblüten können

Fest steht: Der Holunder ist äußerst fruchtbar, weil doppelt abzuernten. Im Frühsommer schenkt er uns seine duftenden zarten Blüten. Fast jede Bäuerin setzt damit ihren Hollersirup oder Hollersekt an und backt köstliche Hollerkiachl daraus. Getrocknet und mit Mädesüß und Lindenblüten vermischt, ergeben die Hollerblüten einen Tee, der besonders gut gegen Erkältungen, Fieber und Kopfschmerzen hilft. Als Inhalation wirkt er auch hilfreich bei Stirn- und Nebenhöhlenentzündungen. Naturkosmetikerinnen machen Holunderblütenöl für die Pflege empfindlicher, trockener und gereizter Haut. Nach zu viel Sonne beruhigt es die Haut und spendet ihr Feuchtigkeit.

 

Wie Holunderbeeren wirken

Holunderbeeren-Chutney, Apfel-Holunderbeeren-Punsch, Apfel-Holunderbeeren-Konfekt: Das sind nur ein paar der Delikatessen, die sich im Herbst aus den Hollerbeeren zaubern lassen. Doch Achtung: Unreife Beeren und Samen der reifen Beeren, aber auch die Blätter enthalten Sambunigrin, einen Stoff, der zu Bauchweh und Durchfall führen kann. Damit er zerfällt und unschädlich wird, müssen die Beeren immer gekocht oder getrocknet werden.

Saft nach unserem Rezept ist sechs bis acht Monate haltbar. Durch Zugabe von mehr Zucker kann die Haltbarkeit etwas verlängert werden. Unsere Orangen-Beigabe gibt dem klassischen Beerensaftrezept eine kreative Note – und eine Extraportion Vitamin C.

Wir haben aus unserem Fundus bäuerlicher Rezepte den Holunderbeerensaft ausgewählt. Er stärkt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend, wegen seines hohen Gehalts an Flavonoid. Wer sich auf die kalte Jahreszeit vorbereiten will, trinkt am besten täglich ein kleines Glas Holundersaft. Trotzdem eine fiebrige Erkältung eingefangen? Erhitzter Saft, so heiß als möglich getrunken, lindert das Leiden.

 

Isolde v. Mersi

Gastautorin Isolde v. Mersi

Isolde von Mersi stammt aus dem Südtiroler Pustertal und lebt in Wien. Als Reporterin und Buchautorin erkundet sie für deutsche und österreichische Magazine und Verlage die kulturellen, kulinarischen und naturgeschichtlichen Schätze der Alpenländer und ihrer Bewohner.

Im Ötztal fühlt sie sich durch ihre Arbeit für das ÖTZTAL MAGAZIN seit vielen Jahren zuhause und unter ziemlich besten Freunden.