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Tipps und Tricks für Klettersteige

Acht Dinge, die Drahtseil-Artisten im Ötztal beachten sollten

1

Mach dir klar, worum es geht

Es heißt zwar „Klettersteig“, dennoch darfst du keinen bequemen Steig erwarten. Oft geht es ohne klassischen Pfad dahin – durch senkrechte Felswände oder über luftige Grate. Und zwar am Stahlseil, auf Eisenklammern, auf Leitern (alle fix am Felsen montiert) oder über wackelige Seilbrücken.

2

Schätze dich realistisch ein

Egal, ob in der Liebe oder auf Eisenwegen: Entscheidend ist, den Richtigen (Partner, Steig) zu finden. Die Ötztaler Klettersteige bieten eine breite Auswahl: von einfach bis heftig, von nervenschonend bis ausgesetzt, vom Tal bis ins Hochgebirge. Welcher davon passt nun zu dir? Das hängt von deinen Fähigkeiten ab (Kraft, Ausdauer, Trittsicherheit, Mut).

Bei der genauen Einschätzung helfen Klettersteigbücher und Online-Tourenportale. Und Ehrlichkeit. Denn Selbstüberschätzung macht den Kletterteig zum Passionsweg. Oder gar zur Sackgasse, wenn du nicht mehr weiterkommst, weil Muskeln oder Psyche streiken. Solche „Blockaden“ verursachen den Großteil der Bergrettungseinsätze auf Klettersteigen.

3

Plane sorgfältig

Sammle möglichst viele Informationen zum geplanten Klettersteig: Dauer, Schwierigkeit, Beliebtheit (und damit Staus an Schlüsselstellen), etc.

Zudem muss die Tour zum Wetter passen. Wer möchte schon im Gewitter den Blitzableiter – sprich: das Stahlseil – in Händen halten? Oder nach Regen über nassen Fels schlittern – so glitschig, als hätte man ihn eingeseift? Bei Schlechtwetter gibt es ein einfaches Patentrezept: Warte, bis es besser wird. Und such‘ dir inzwischen etwas anderes, das ebenfalls Spaß macht. Das Ötztal bietet genug Alternativen.

Kalkuliere außerdem genügend Zeitreserven ein! Immer wieder werden Sportler auf Klettersteigen von der Dunkelheit „überrascht“. Hintergrund ist häufig, dass Steig und Leistungsvermögen doch nicht so gut zusammengepasst haben (siehe Tipp Nr. 2). Was den Zeitplan entgleisen ließ.

4

Nimm die richtige Ausrüstung mit

Am Klettersteig musst du unbedingt dabeihaben:

  • Kletterhelm
  • Klettergurt
  • Modernes, zertifiziertes Klettersteigset (inkl. speziellen Klettersteigkarabinern und Bandfalldämpfer) – kein „Eigenbau“!
  • Mobiltelefon
  • Erste Hilfe-Paket & Biwaksack
  • Landkarte und Topo (eine Detailskizze der Route aus Büchern oder Internet)
  • Essen und Trinken


Hilfreich sind außerdem:

  • „Rastschlinge“ aus Bandschlinge und Karabiner – für Rast- und Fotopausen
  • Klettersteighandschuhe – schützen vor Blasen und vor Verletzungen durch ausgefranste Drahtseile
  • Spezielle Klettersteigschuhe – bieten oft mehr Grip am Fels als Turnschuhe (zu weich) oder feste Bergschuhe (zu klobig)

Vor allem aber solltest du mit der Ausrüstung korrekt umgehen können. Es ereigneten sich schon fatale Unfälle, weil das Klettersteigset falsch in den Klettergurt eingebunden wurde. Fehler aus Unachtsamkeit kannst du vermeiden, indem du vorm Losklettern noch einmal einen prüfenden Blick auf deinen Partner wirfst.

5

Verwende immer zwei Karabiner

Ins Stahlseil klinkst du stets beide (!) Karabiner des Klettersteigsets ein, auch an vermeintlich einfachen Stellen. So ist ein Backup da, sollte ein Karabiner bei einem Sturz brechen. Das kann selten, aber doch passieren. Wo das Stahlseil fix im Fels verankert ist, hängst du einen Karabiner nach dem anderen um. Nie beide gleichzeitig, sonst wärst du kurzfristig gar nicht gesichert!

6

Geh nie an die Sturzgrenze, taste dich langsam heran

Stürze sind am Klettersteig unbedingt zu vermeiden, weil verletzungsträchtig. Beim Abflug wirken nämlich hohe Kräfte auf dich, trotz Falldämpfer am Klettersteigset. Das ist anders als beim klassischen Klettern, wo ein dehnbares Seil den Sturz häufig viel sanfter bremst. Zudem schredderst du im Fall des Falles meist am Fels entlang. Der ist rauer als eine Katzenzunge – und hinterlässt entsprechende Spuren an deiner Fassade.

Daher gilt: Mit einfachen Steigen beginnen, langsam herantasten, nie die Leistungsgrenze ausreizen. Und für die ersten Schritte in der Senkrechten vertraust du dich am besten einem Bergführer an.

7

Spare Kraft

Klettern ist vor allem Beinarbeit. Es heißt nicht umsonst „Bergsteigen“. Steige daher gleichmäßig und flüssig „aus den Beinen heraus“ nach oben, mit dem Köperschwerpunkt (Becken) nahe am Felsen. Ziehst du dich stattdessen ruckartig an den Armen hoch, stehst du bald mit aufgepumptem Bizeps da. Kraftsparend ist es auch, sich mit gestreckten Armen am Stahlseil festzuhalten statt mit abgewinkelten Armen. Selbst wenn man dafür den Oberkörper aus der Wand hinauslehnen muss – was etwas Mut verlangt.

8

Halte Abstand

Einer der häufigsten Fehler am Klettersteig: anderen zu dicht auf die Pelle zu rücken. Hältst du zu wenig Abstand zu Vordermann oder die Vorderfrau, landet er oder sie bei einem Sturz möglicherweise direkt auf dir. Deshalb sollte sich zwischen zwei Verankerungen immer nur eine Person befinden. Nur ist dieser empfohlene Abstand oft schwer einzuhalten. Denn viele Klettersteiggeher sehen ihn – ähnlich manchen Autofahrern – als Einladung zum Überholen.

Uwe Grinzinger

Autor: Uwe Grinzinger

Der Bergfotograf, -journalist und Wanderführer-Ausbilder ist am liebsten in den stillen Winkeln der Alpen unterwegs. Rund ums Ötztal hat er also genug zu tun. www.agentur-bergwerk.at

Dieser Artikel erschien ursprünglich im Juni 2023.