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Auf zu neuen Ufern!

Bergseen sind im Ötztal allgegenwertig. Durch den Rückgang der Gletscher entstehen sogar immer wieder neue Gebirgsseen. Alle sind Rastplätze, um anschließend den Gipfel zu stürmen. Doch immer häufiger sind sie auch das Wanderziel, denn: In Bergseen kann man auch wunderbar schwimmen! Unser Autor stellt drei Ötztaler Hochgebirgs-Schwimmbäder vor.

Gletscher bilden Seen

Du bist in der Natur, an einem der zahlreichen Bergseen im Ötztal angekommen. Die meisten Gebirgsseen sind durch Gletscher entstanden, manche sind tausende Jahre alt, andere stammen aus der „kleinen Eiszeit“ ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Viele verschwinden wieder und trocknen aus. Auf jeden Fall reagieren Bergseen sehr sensibel auf den Klimawandel. Mit dem Rückzug der Gletscher entstehen jedes Jahr neue Seen, die von klaren Bächlein gespeist werden.

Längenfeld Plattachsee

Schwimmen als evolutionäre Erfahrung

Im Ötztal gibt es rund 90 Gebirgsseen, die aber nur zum Teil einen Namen tragen. Darin zu schwimmen – nicht nur kurz zu baden – grenzt an eine spirituelle, ja fast evolutionäre Erfahrung, sind wir doch vor vielen Ewigkeiten dem Wasser als Einzeller entstiegen.

 

Wie kommt der Name zum See?

Im gesamten Alpenraum gibt es ungefähr 4000 Seen, ihre Namen sind sich ähnlich. Oft werden sie nach berühmten Persönlichkeiten benannt, wie der Brizzisee oberhalb der Samoarhütte oder die Namensableitungen kommen von der geografischen Lage der Seen, wie Gaislach,- Neder-, Hauer,-Platteach-, Grastal-, Triebenkar-, Fundus-, Bachfallferner-, Wartkogl-, Spitzig- und Wannenkarsee. Schwarz-, Grün-, Weiß- oder Rotsee sind die beliebtesten Namen, wenn der Zustand der Seen beschrieben wird. Geht es um die Form, dann sind es Herzl-, Rund-, Perler-, aber auch Wettersee.

Gurgl Wandern Nedersee
Sölden Schwarzsee

Die Fische darin nennt man Schwarzreiter. Sehr wahrscheinlich gab diese Gattung von Saiblingen dem See auch seinen Namen, so der Limnologe Robert Hehenwarter. Die Fische wurden im Auftrag von Kaiser Maximilian I. eingesetzt und galten schon im Mittelalter als kulinarische Leckerbissen. Dazu Hehenwarter: „Großer Kopf, hinten nichts dran. Das von Fischliebhabern so begehrte ‘Wangele‘ ist größer als bei den Bachsaiblingen im Tal!“

 

Der See ist im Sommer fast immer eisfrei, im Winter bedeckt ihn eine 2-3 m dicke Eisschicht. Viel mehr als 9 bis 10 Grad wird der Schwarzsee wohl nie erreichen. Als Badesee taugt er nur bedingt. Zum Schwimmen ist er hervorragend geeignet. Neuerdings ist am Schwarzsee sogar ein Steg errichtet worden und mehrere Bänke laden zum Verweilen ein. Der Aufstieg erfolgt entweder direkt von der Rotkogelhütte aus, die man von der Giggijoch-Bergstation aus in einer einstündigen Wanderung erreicht. Biker-Hiker haben es noch besser: Sie gelangen mit der Langeggbahn direkt zur Hütte, von wo man in 30 Minuten den in fantastische Bergkulisse eingebetteten See erreicht.

Nedersee Gurgl

Wenn Kinder spontan einen freistehenden Berg zeichnen sollen, so malen sie unwillkürlich den Nederkogl, denn so sieht einfach ein klassischer Berg aus. Die Südseite von Söldens 3.160 m hohen Hausberg spendiert dem Nedersee das Wasser. Er gehört zur Gurgler Seenplatte, gemeinsam mit dem Soomsee (2.565 m), dem Itlsee (2.670 m) und dem Gurglersee. Der Nedersee ist für mittelmäßig gute Wanderer leicht zu erreichen.

 

Von der Lenzen Alm auf 1.915 m sind es nur mehr knapp 500 Höhenmeter, um dann auf samtweichen Moospolstern wunderbar zu ruhen. Schwimmt man den See in Nord-Süd Richtung, dann „nähert“ man sich dem Wassertal Gletscher. Verlassen kann man diesen gemütlichen Seelagerplatz über den Wanderweg der Gurgler Seenplatte, der leicht ansteigend bis zum Soomsee führt. Hinunter nach Gurgl ist der Weg steil, gut ausgebaut und immer bestens beschildert.

Vent Samoarsee

Der Brizzisee, auch bekannt unter dem Namen Samoarsee ist ein echtes Bergjuwel. Der Aufstieg von Vent führt durch das Niederetal bis zur Martin Busch Hütte (Samoarhütte) auf 2.501 m. Nach einer Portion Samoarknödl geht’s weiter über den Fußweg Richtung Kreuzspitze (3.455 m). Auf halbem Wege liegt der See, malerisch eingebettet in die Gletscherwelt und umliegende Gipfel wie Similaun, Mutmal, Fineil.

 

Der spiegelglatte See verlangt nach einer Rast mit revitalisierender Abkühlung. Man muss gar nicht weiter bis zur Kreuzspitze, denn einfach hier zu verweilen und den Gedanken des namensgebenden Landschaftsmalers Karl Brizzi nachzuhängen, ist ebenso lohnend wie erlebnisreich. An dieser Stelle entstand das wohl bekannteste von Brizzis Werken, ein Panorama vom Gipfel der Kreuzspitze.

Herr der Ringe

Als Hirtenbub von der Gampe Alm verbrachte ich viele Stunden an Gebirgsseen. „Platteln“ war unter den Hirten der angesagteste Sport. Dabei werden möglichst flache und runde Steine in einem möglichst flachen Winkel kraft- und schwungvoll in den See geworfen, so dass sie übers Wasser springen und bei jedem Aufschlag einen Ring ins Wasser zeichnen. Wer pro Stein die meisten Ringe zustande bringt, gewinnt. Heutzutage denke ich selber beim „Platteln“ an Raumkapseln, die bei einem falschen Eintrittswinkel in die Erdatmosphäre zurück ins All geschleudert werden könnten. Jedenfalls empfehle ich das „Platteln“ als sportliche und zugleich meditative Alternative zum Schwimmen in Hochgebirgsseen. Die Phantasie kennt keine Grenzen. Im Gegensatz zu den Steinen. Zu steil ins Wasser geworfen, versinken sie einfach, keine Ringe, nix ist passiert.

TIPPS
Schütze dich und die Natur

In unbekannte Gewässer solltest du immer besonders vorsichtig einsteigen, keinesfalls mit Kopfsprung – es können überall Steine, Gegenstände und Untiefen versteckt unter der Wasseroberfläche lauern. Die Wassertemperatur von Hochgebirgsseen klettert selten über 10 -15 Grad Celsius, daher ist langsame Anpassung der Körpertemperatur an das kalte Wasser besonders wichtig. Bergseen haben sehr reines Wasser von bester Qualität. Damit es so bleibt: Verwende Sonnenschutzmittel grundsätzlich erst nach dem Schwimmen im See, wenn du nur mehr sonnenbaden willst. Und mach keinen Lärm – die Wildtiere und Fische brauchen die Ruhe noch mehr als du selbst!

Besonderes zum Brizzisee

Wanderst du zum Wild Swimming am Brizzisee, siehst du zwischen Mitte Juni und Mitte September auf den Hochweiden rund um den See jede Menge Südtiroler Schafe auf Hochalmsommerfrische im Ötztal. Im September begegnest du zwischen Vent und der Martin-Buschhütte dem Wandertheater „Friedl mit der leeren Tasche“. Darsteller und Publikum schätzen an warmen Tagen übrigens auch das kalte Hochgebirgswasser. Sie kühlen sich fast schon rituell im ruhigen Kehrwasser des reißenden Niedertal Bachs ab.

INFO

Alles, was dir das Element Wasser im Ötztal an Erlebnismöglichkeiten bietet, findest du HIER .

Ernst Lorenzi Portraet

Autor: Ernst Lorenzi

Er ist mit dem Fotografieren groß geworden, aber nie erwachsen. Er ist weitgereist, und doch in Sölden verwurzelt. Als Organisator oder Initiator von Events wie Ötztaler Radmarathon, Red Bull Sibirien Extrem, Hannibal oder Red Bull Paperwings gelangen im Team Veranstaltungen der Extraklasse.