Längenfelds Ortsbäuerin Petra Holzknecht schildert den Bedeutungswandel des einstmals höchsten Dorffests am Namenstag der Kirchenschutzpatrone
„Eine Woche lang Hausputz in Höchstform. Backen und Kochen in Höchstmengen. Dazwischen noch mehr beten und zur Kirche gehen als sonst, alles für den Kirchtag und den damit verbundenen Verwandtenbesuch aus nah und fern. Ich erinnere mich daran nur aus Erzählungen von älteren Leuten. Von den Kirchtagen der ursprünglichen Art ist wenig übriggeblieben. In meiner Kindheit hatten wir am Kirchtag schulfrei. Heute machen die Schulen an diesem Tag die Aktion „gesunde Jause“. In bäuerlichen Familien kochen die Frauen noch die typischen Kirchtagsspeisen, das Breigericht ‚Nuie Schmalz‘, die Kirchtagskrapfen mit einer Füllung aus Feigen, Mohn, Zimt und Zucker oder das ‚Hofnkraut‘ – Sauerkraut musste in Längenfeld am 25. November, dem Namenstag der Schutzpatronin St. Katharina, fertig fermentiert sein. Manche Ötztaler Dörfer verlegen den Kirchtag auf den Sonntag nach dem Patronatstag, damit alle fest feiern können.