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Das ist die Höhe: Das BORA-hansgrohe Radteam zum Training im Ötztal

Wenn die Luft selbst für Radprofis dünn wird

Beim Höhentrainingslager Mitte August 2022 im Ötztal holte sich ein Teil des deutschen Spitzenradteams BORA-hansgrohe den letzten Feinschliff für einen bevorstehenden Saisonhöhepunkt. Wir haben uns mit Trainer Helmut Dollinger und dem Allround-Fahrer Luis-Joe Lührs unterhalten, um mehr über die Übungseinheiten zu erfahren und welche Tipps sie ambitionierten Rad-Amateuren mitgeben würden.

Hallo Helmut und Luis-Joe! Vielen Dank für eure Zeit und dass ihr uns ein paar Fragen beantwortet. Vorneweg: Warum fiel die Wahl für das Trainingslager auf das Ötztal?


Helmut: Wir wollten mit einigen unserer Radprofis in Vorbereitung auf einen Saisonhöhepunkt ein spezielles Höhentrainingslager durchführen. Mit dem Hotel Laurin in Hochgurgl haben wir einen Hotelpartner gefunden, der alle unsere Wünsche erfüllen konnte. Mit einer Höhenlage von ca. 2.150 Meter, einer ausgezeichneten Küche sowie tollen Zimmern und Wellness-Infrastruktur waren wir bestens zufrieden.

Luis-Joe: Gefühlt hat man im Ötztal ein komplett anderes Klima als im restlichen Tirol. Es ist milder und durch die südliche Ausrichtung niederschlagsärmer. Und sollte es im Ötztal doch mal regnerisch sein, so kann man auch über das Timmelsjoch nach Südtirol ausweichen und findet dort italienische Wetterbedingungen vor.

Helmut: Das wichtigste Argument für diesen Trainingsstandort ist jedoch die Vielfalt an langen Anstiegen und verschiedenen hochalpinen Routen, welche man im Tal bzw. in den Seitentälern vorfindet.

BORA-hansgrohe Höhentrainingslager

Wie wird so ein Trainingslager geplant, auf was achtet das Trainerteam dabei?


Helmut: Wir sind ja im Profi-Radteam BORA-hansgrohe ein Trainerteam von 4 Trainern und da meistens Athleten von unterschiedlichen Trainern ins Trainingslager fahren, gilt es zuerst einen gemeinsamen Trainingsplan abzustimmen. Sinn und Zweck eines gemeinsamen Trainingslagers ist natürlich auch, dass die Rennfahrer zusammen trainieren! Wenn der Trainingsplan steht, dann werden die dazu passenden Trainingsrouten erstellt.

Wichtig ist zu erwähnen, dass man an den ersten 3-4 Tagen mit dosiertem Training in Höhenlage loslegen muss! Das ist unbedingt notwendig, weil man ansonsten den Organismus mit den beiden Faktoren Höhenlage und Trainingsbelastung überfordern würde. Danach geht es meistens zwei oder drei Tage mit intensiverem Training weiter und dann, ganz wichtig, einem erholsamen Ruhetag, um die vorangegangene Trainingsbelastung gut zu verarbeiten. An diesen Ruhetagen kann es schon mal vorkommen, dass man für die Rennfahrer ein Ersatzprogramm, wie z.B. einen Ausflug zur James Bond Erlebniswelt 007 ELEMENTS anbieten muss, damit die Jungs nicht Langeweile bekommen und dann doch am Ruhetag 3 Stunden aufs Rad gehen.

Wenn ein Rennfahrer trotzdem am Ruhetag mehr Zeit am Rad verbringen wollte, dann sind wir mit ihm zum Downhillen in die BIKE REPUBLIC SÖLDEN. So wurde Radfahren, Spaß haben und Erholung top kombiniert.

BORA-hansgrohe Höhentrainingslager

Welche Trainingsstrecken standen für euch im Ötztal am Programm und warum fiel die Wahl gerade auf diese?


Helmut: Wir waren vor allem auf folgenden drei Strecken unterwegs:

Grundlagen-Runde:
Für lange Grundlagen-Einheiten eignet sich folgende Runde besonders gut und ist bei unseren Rennfahrern auch sehr beliebt: 170 km mit 3.500 Höhenmetern bei relativ moderaten Steigungsprozenten - das klingt nach Grundlagentraining!
Von Hochgurgl das ganze Ötztal Richtung Oetz und dann beim Taleingang über Roppen und Sautens wieder ins Ötztal bis nach Umhausen und hier kommt der Anstieg nach Niederthai. Wieder retour nach Umhausen und weiter taleinwärts nach Längenfeld und rauf ins nächste Seitental nach Gries. Die tolle kurvenreiche Straße wieder retour über Sölden und Zwieselstein hinein zum Bergsteigerdorf Vent. Von Vent wieder talauswärts zum Schlussanstieg nach Hochgurgl.

Höhenrunde:
Hochgurgl - Timmelsjoch - Vent - Rettenbachgletscher - Hochsölden - Obergurgl - Hochgurgl
Die Besonderheit dieser Runde ist, dass man sich die Hälfte des Trainings auf über 2.000 Höhenmeter befindet. Die 110 km lange Strecke mit ihren 4.000 Höhenmetern eignet sich sehr gut, um ca. 5 Stunden immer oberhalb einer Seehöhe von 1.500 Metern zu trainieren.
Es ist zwar keine klassische Runde, weil man in den Seitentälern des Ötztals immer wieder retour fährt, aber die Endpunkte wie Timmelsjoch, Vent, Gletscher oder Hochsölden bieten geniale Panoramen und bilden bei unseren Trainingseinheiten auch immer die Endpunkte für diverse Intervalle!

Ötztaler Radmarathon Strecke:
Luis-Joe: Das ist das Highlight eines jeden Trainingslagers. Quasi die Königsetappe mit ca. 230 km und über 5.000 Höhenmeter. Diese Strecke ist selbst für die Top-Profis immer ein Mythos und eine Herausforderung, da man im normalen Trainingsalltag fast nie eine so krasse Runde fahren würde! Die Strecke ist einfach durch die langen Anstiege bzw. durch die fantastische Bergkulisse einzigartig, fordernd und befriedigend zugleich!

Helmut: Auf dieser Runde werden speziell die Grundlagenausdauer durch die lange Trainingszeit von ca. 8 Stunden perfekt verbessert und durch die langen Anstiege kommt es automatisch zu einer Verbesserung der Kraftausdauer-Eigenschaften. Meistens nutzen wir Teile dieser Anstiege für spezielle Intervalle, um eben genau diese Kraftausdauer zu schulen. Als Trainer kann man selbst bei Profis eigentlich immer beobachten, dass sie bei der Ankunft am Tunnel am Timmelsjoch eine gewisse Erleichterung verspüren!

BORA-hansgrohe Höhentrainingslager

Abschließend: Was sollten ambitionierte Hobby-Rennradfahrer beim Training im Allgemeinen beachten, was im Speziellen bei Trainingsausflügen im Ötztal?


Luis-Joe: Ich würde ambitionierten Radfahrern im Ötztal zuallererst empfehlen, die Landschaft zu genießen und sich Zeit zu nehmen, alle schönen Orte anzusehen, haha. Aber im Ernst: Generell gilt beim Training zu beachten, ausreichend Essen mit dabei zu haben und sich genügend Energie zuzuführen.

Helmut: Speziell im Ötztal sollte Amateursportlern bewusst sein, dass die Höhelange, in der sie sich bewegen, Auswirkungen auf den Körper haben kann. Deshalb sollte man in den ersten Tagen lockere Einheiten einplanen.

Helmut und Luis-Joe, vielen Dank für das interessante Gespräch!

BORA-hansgrohe Höhentrainingslager