„Friedl“ spielt am Originalschauplatz von 1416, im Wetter von 1416, im vollkommen naturbelassenen Licht der Sonne von 1416. Lediglich die Sprache – das original Deutsche und das original Ötztalerische haben sich eine Spur weiterentwickelt. Letzteres ist aber noch sehr nahe am Dialekt von 1416 dran. Vielleicht ist seither das Klima vorübergehend etwas kälter geworden, nun wird es wärmer. Hier, an diesem verlassenen Ort, sind die Eingriffe des Menschen seit hunderten Jahren minimal geblieben.
„Friedl“ ist das Roadmovie einer Flucht als Theaterstück in wilder Natur: Mit eigener Kraft erleben die Zuschauer, wie es sich anfühlt, vor den Schergen zu fliehen, unterzutauchen, geführt zu werden über den Alpenhauptkamm, im Verborgenen – mithilfe von Menschen, die sich etwas zutrauen, die helfen, die lieben.
Wir spielen dieses versteckte Drama in einer nahezu unberührten Landschaft von unvorstellbarer Größe. Die Dreitausender rund um Vent und das Niedere Tal werden zum Spiel- und Klangraum für eine neuartige dramatische Kunst, die bei der Avantgardemusik des 15. Jahrhunderts ansetzt und keines der heute gängigen Dogmen erfüllt. Eine Wanderung ans Ende der Welt.