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600 Jahre Flucht: Das Wander- theater Friedl

600 Jahre Flucht: Im April 1416 floh Friedrich, der Herzog von Tirol, von Konstanz über den Arlberg in seine damalige Hauptstadt Meran. Wo genau wissen wir bis heute nicht. Aber es hält sich das Gerücht, er sei in Vent am Rofenhof als Knecht untergetaucht und durch Hilfe einer Magd übers Joch gekommen.

Hier setzt das von Regisseur Hubert Lepka in Szene gesetzte Wandertheater „Friedl mit der leeren Tasche“ an und nimmt Besucher mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Wir wollten vom Regisseur wissen, was den „Friedl“ so besonders macht und wie Protagonistin Marion die Aufführungszeit erlebt.

Wandertheater „Friedl mit der leeren Tasche“

Der Blickwinkel des Regisseurs

„Friedl“ spielt am Originalschauplatz von 1416, im Wetter von 1416, im vollkommen naturbelassenen Licht der Sonne von 1416. Lediglich die Sprache – das original Deutsche und das original Ötztalerische haben sich eine Spur weiterentwickelt. Letzteres ist aber noch sehr nahe am Dialekt von 1416 dran. Vielleicht ist seither das Klima vorübergehend etwas kälter geworden, nun wird es wärmer. Hier, an diesem verlassenen Ort, sind die Eingriffe des Menschen seit hunderten Jahren minimal geblieben.

„Friedl“ ist das Roadmovie einer Flucht als Theaterstück in wilder Natur: Mit eigener Kraft erleben die Zuschauer, wie es sich anfühlt, vor den Schergen zu fliehen, unterzutauchen, geführt zu werden über den Alpenhauptkamm, im Verborgenen – mithilfe von Menschen, die sich etwas zutrauen, die helfen, die lieben.

Wir spielen dieses versteckte Drama in einer nahezu unberührten Landschaft von unvorstellbarer Größe. Die Dreitausender rund um Vent und das Niedere Tal werden zum Spiel- und Klangraum für eine neuartige dramatische Kunst, die bei der Avantgardemusik des 15. Jahrhunderts ansetzt und keines der heute gängigen Dogmen erfüllt. Eine Wanderung ans Ende der Welt.

"Friedl ist das Roadmovie einer Flucht als Theaterstück in wilder Natur"

Regisseur Hubert Lepka

Der Blickwinkel der Schauspielerin

Ende August ins Ötztal zu kommen, um wieder beim „Friedl“ dabei zu sein, ist für mich jedes Jahr ein großer Höhepunkt in meiner Jahresplanung, und Friedl ist eine Produktion, auf die ich mich weit im Vorhinein wirklich sehr freue.

Der erste Blick aus „meinem“ Fenster im Hotel Gstrein ist verbunden mit einem tiefen Aufatmen, mit ruhig Werden und glücklichem Ankommen. Ebenso das Wiedersehen mit den mittlerweile guten Bekannten in Vent ist eine große Freude.

Bei Friedl mitzuwirken, bedeutet vor allem auch sporteln; unterm Jahr bin ich selten am Stück so intensiv und viel in Bewegung, wie in diesen drei Wochen. Das ist mitunter anstrengend, nach mehreren Probentagen in Folge geht es manchmal auch an die Grenze, aber bleibt immer erträglich. Und die große Müdigkeit am Abend hat auch was Gutes.

Wandertheater „Friedl mit der leeren Tasche“
Wandertheater „Friedl mit der leeren Tasche“

Wechsel von Kostüm auf Bergkleidung und umgekehrt

In dieser wunderbaren Naturkulisse darstellerisch tätig zu sein, eine Figur zu verkörpern, eine Geschichte zu erzählen, heißt auch, switch on, switch off.

Man spielt die einzelnen Szenen an verschiedenen Schauplätzen, das bedeutet, dazwischen sich immer wieder von Kostüm auf Bergkleidung umzuziehen, die Wegstrecke zwischen den einzelnen Spielorten so schnell als möglich zurückzulegen und wieder in das Spiel einzusteigen. Funktioniert aber wunderbar, das macht keine Schwierigkeiten.

Im Spiel erfährt man die Berge und die Naturkulisse natürlich als enorme Unterstützung, Wind und Wetter, Regen, Schnee, Sonnenschein beflügeln das Spiel. Ich steige auf die jeweiligen Wetterverhältnisse ein, lasse mein Spiel von der jeweiligen Stimmung inspirieren, beeinflussen.

Die Umgebung macht es leicht, dramatische Begegnungen „echt“ zu erleben und sie so an das Publikum weiterzugeben. Da haben im günstigen Fall beide Seiten viel davon. Es ist in gewisser Weise ein filmisches Spielen; viele Leute, die uns nur von der Ferne aus beobachten, fragen nach, ob wir einen Film drehen.

"Ich steige auf die jeweiligen Wetterverhältnisse ein, lasse mein Spiel von der vorherrschenden Stimmung inspirieren, beeinflussen."

Marion Hackl („Fremde Frau“)

Ein Stück, das niemanden kalt lässt

Ein großer Genuss ist z.B. auch der Heimweg, von unserer letzte Spielstätte zurück zur Martin-Busch Hütte, immer noch im wunderschönen Kostüm, nicht mehr als die Figur des Stücks, sondern wie eine andere Person, aus einer früheren Zeit „gefallen“; das bereitet mir großes Vergnügen.

Was ich spannend finde: wir haben das Stück jetzt schon so oft gesehen und gespielt, und es geht auch für uns immer noch auf, es lässt uns nie kalt; es berührt uns nach wie vor, nimmt uns, auch im Spielen nach wie vor emotional mit.

Und es ist schön zu sehen, dass es auch dem Großteil der Zuschauer wirklich etwas gibt. Wir haben den Eindruck, die Zuschauer gehen bewegt und erfüllt und beglückt den Weg zurück ins Tal. Ich denke, sie nehmen was mit, was ja nicht immer selbstverständlich und garantiert ist, wenn man ins Theater geht.

Die Themen, Rache, Liebe, Vertrauen, Abschied, Hinter sich lassen, sind groß, kommen aber nicht aufdringlich daher. Vielleicht ist das das Geheimnis.

Wandertheater „Friedl mit der leeren Tasche“


Wandertheater „Friedl mit der leeren Tasche“

600 Jahre alt und trotzdem aktuell

Als ganz entscheidend für die Raffinesse und das Gelingen des Stückes empfinde ich die Brüche im Text, die wirklich geschickten und klugen Einschübe, auch bezugnehmend auf das Heute. Der Text wird somit vielschichtig, und geht damit weit über ein historisches Sommer-Wandertheater hinaus; „Friedl“ wird so im besten Sinne zu einer wichtigen Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden.

Ich fühle mich jedenfalls jedes Mal wieder in großem Maße beschenkt, und bin sehr glücklich, Teil dieses Projekts zu sein – Danke für„Friedl“.

Dieser Artikel erschien ursprünglich im September 2016 und wurde aktualisiert. Stand: 11.05.2022

Termine & Ablauf

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Benedikt Steiner

Autor: Benedikt Steiner

Sobald Bewegung im Spiel ist, wird Benni hellhörig! Als begeisterter Snowboarder, Biker, Kletterer & Wanderer gibt es für ihn keinen besseren Outdoor-Spielplatz als das Ötztal.

Still sitzen können andere besser, deshalb ist Benni viel auf den Trails und unverspurten Hängen des Tals unterwegs.