So habe ich gelernt, ehrlich zu mir selbst zu sein. Ich habe meinen Weg gefunden. Ich gehe im Winter mit Gästen Skifahren und im Sommer als Bergführer schöne Touren. Der Tourismus ermöglicht mir vieles, ich lerne interessante Menschen kennen. Wie viele andere frage ich mich natürlich, ob es im Tourismus nicht auch ein bisschen sanfter ginge. Aber ich erlebe selbst die Widersprüche, die hinter diesem Wunsch stecken. Viele Gäste suchen auf unseren Touren Einsamkeit und Ursprünglichkeit. Wenn wir dann auf einer wirklich abgelegenen Hütte ankommen, würden sie aber schon gern duschen.
Ich mag die Umgebung von Umhausen ganz besonders. Hier ist es ruhiger und kommoder als hinten im Tal. Im Winter bin ich auf die Hohe Wasserfalle gegangen, von dort sieht man genau auf die Orte meiner Kindheit hinunter. Auf den Almen haben wir als Kinder Schafe gehütet, jede Wiese ist voller Erinnerungen. Der Blick von dort oben ist Heimat für mich, ganz ohne Filter. Jetzt erzähle ich schon meinen eigenen Kindern die Geschichten von damals. Sie sollen einmal an mein eigenes Heimatgefühl anschließen können. Es ist schön, an einem Ort zu Hause zu sein. Und es ist nicht selbstverständlich. Wir müssen dieses Gefühl pflegen, sonst ist es dahin.“